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Jeux Dramatiques in der Grundschule

20201120 122331- ein wertvoller Ansatz, gerade in der Coronazeit

Soziale und räumliche Distanzierung, Isolation, Quarantäne, Abstand, Hygiene, Maske….
Es entwickeln sich Unsicherheiten, Ängste und ungute Gefühle schleichen sich in unseren Alltag. Diese herausfordernde Zeit braucht Raum für Aufarbeitung und neue Ausrichtung.

Der theaterpädagogische Ansatz „Jeux Dramatiques“ hilft hier tiefgreifend und nachhaltig, sich mit ganz individuellen Themen auseinander zu setzten, sie zu erkennen und vielleicht mit einem neuen Blickwinkel weiter damit umzugehen. 


In zwei vierten Klassen haben wir momentan die Möglichkeit, die Kinder in ihrem jeweils halben Klassenverband, mit dem Arbeitsansatz von „Jeux Dramatiques“ zu begleiten. (wer zu der Arbeit mit „Jeux Dramatiques“ einen Einblick haben möchte, schaue sich bitte auch ältere Berichte dazu an, hier unter ‘Grundschulzweig-Berichte‘).

Eine aktuelle Einheit war das Thema: „Die Isolation und ich“.
Definition und Mitteilen von Erlebtem, bekommen viel Raum.
Große Tücher werden mit viel Abstand im Raum verteilt. Jeweils ein Kind bewohnt einen Platz. Isolation. Wie fühlt sich das an? Was macht das mit mir?
Jedes Kind bearbeitet schriftlich, zwei Fragen. „Was fehlt mir, wenn ich in Isolation bin?“ „Was tut mir gut?“.
Die Kinder gestalten ihren Platz und sich selbst, mit weiteren Tüchern.
Sie wählen einen ihrer ausgearbeiteten Aspekte, finden eine Formulierung und stellen dies den anderen Kindern in einem kurzen Anspiel, gestaltet als Rondo mit einer Musik, vor.

Themen die sich entwickelten, waren z.B.: ich fühle mich so einsam, ich habe Langeweile, wann hört das endlich auf, ich bin traurig weil ich meine Freunde nicht treffen kann, es ist wie im Gefängnis … usw.
20201120 122318Beim genaueren Erarbeiten der einzelnen Themen, entwickelte sich währenddessen oft aber auch eine Akzeptanz der Situation. Vielen Kindern wurde bewusst, dass es auch eine andere Seite gibt, die man wertschätzen kann.
Themen waren z.B.: endlich ist die ganze Familie mal wieder zusammen, ich habe viel Zeit und Ruhe zum Lesen und spielen, ich habe täglich Face Time mit meiner Oma, ich schlafe viel, ich habe Zeit zu Hause zu trainieren, die Menschen sind rücksichtsvoller geworden, ich freue mich, dass wir keine Ausgangssperre haben… usw.
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Bei jedem Anspiel wurde ein Wollfaden weitergegeben, so dass wir am Ende doch alle miteinander verbunden waren. Trotz Isolation!
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Eine sehr bewegende Einheit!

Nun noch ein Rätsel zu einer anderen Einheit:
Was ist das…?
menstruation

Noch vor den Herbstferien, haben wir uns, in Anlehnung an den Sexualkunde-Unterricht, mit dem Ablauf der Menstruation befasst.
Die Kinder haben eine übergroße Gebärmutter mit Tüchern gelegt und sich darauf selbst verteilt. Mit meiner verbalen Unterstützung, spielten und erlebten sie nun den Ablauf der Menstruation.
Im Nachgespräch wurde eines ganz klar: DIESE KINDER WISSEN NUN BESCHEID.

Dagmar Berg (d.berg@schuldorf.de)